CMD - Craniomandibuläre Dysfunktion

Das Kiefergelenk – häufige Ursache chronischer Beschwerden, oft unerkannt!

Daß ausgerechnet dieses kleine Gelenk so häufig großen Ärger bereitet, ist leider nach wie vor unbekannt oder wird unterschätzt.
(Wenn man sich alleine vor Augen führt, dass der wohl bekannteste der Kiefergelenksmuskeln, der Masseter, der stärkste im Körper ist, und daß dieser (und andere kiefergelenkssteuernde Muskeln) wiederum von einem Nerven gesteuert wird, der direkte Verbindungen zur oberen Halswirbelsäule (Gleichgewichtssteuerung), dem Innenohr (Tinnitus) und dem Stimmungszentrum im Gehirn (Entstehung von Angst, Aggression, Depression) hat, sollte man dieser Region mehr Beachtung schenken.)

Unser Kiefergelenk hat über Nervenverschaltungen, Muskeln und seine anatomische Lage mittelbaren und unmittelbaren Einfluß auf die Wibelsäulenstatik, das Innenohr, die Augenmuskulatur und das Stimmungszentrum (Anst, Aggression, Depression).

Beschwerden wie chronische Kopf-, Gesichts-, und  Rückenschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, unklare Sehstörungen, Tinnitus, Depression sowie Störungen direkt am Kauapparat können durch entsprechende Therapie häufig deutlich gebessert werden.

Fachkreise gehen mittlerweile davon aus, daß über 70% der chronischen Rückenbeschwerden einen direkten Zusammenhang mit dem Kiefergelenk haben.

CMD – Beschwerden durch "fehlgesteuerte" Kiefergelenke

Unter einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) versteht man Beschwerden an anderer Stelle, die durch ein fehlerhaftes Zusammenspiel von Schädel (der Aufhängung des Unterkiefers), und dem Unterkieferspiel (gesteuert von Zahnstellung und kieferführender Muskulatur), entstehen.

Häufige Ursache für neu aufgetretene Symptome bzw. Beschwerden sind oftmals orthopädisch suboptimale kieferorthopädische Versorgungen (z.B. Zahnspangen) sowie Kronen, Brücken, Füllungen etc..

Die Ursache einer CMD kann aber genauso auch in einer langfristig bestehenden "Fehlfunktion" an anderer Stelle im Körper begründet sein. Die Beachtung dieser Komplexität und die entsprechend angepasste Therapie sind entscheidend für die Behebung des Problems.

Häufige Symptome einer CMD finden Sie unter "Verkettungen".

Eine Empfehlung für Kieferorthopäden und Eltern von Kindern, bei denen eine KFO (Zahnspange) geplant ist sowie für Patienten vor Planung von Zahnersatz:
Vor Beginn der KFO (d.h. vor Abdrucknahme) und nach Abschluß der KFO sollte zum Wohl des Patienten eine CMD-Diagnostik durchgeführt werden, um ein optimales Korrekturergebnis zu erzielen und später auftretende Probleme am Bewegungsapparat und mit dem Zahnersatz möglichst zu vermeiden.

Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehender, bzw. während einer KFO neu diagnostizierten Torsionsskoliose („echte“ Skoliose) sowie bei plötzlicher Verschlechterung der Skoliose!

Besteht bei Ihnen der Verdacht auf eine CMD als Auslöser Ihrer Beschwerden, wird in unserer Praxis eine gesonderte CMD-Diagnostik durchgeführt. Hier kommen chirotherapeutische, osteopathische und kinesiologische Techniken zur Anwendung, um ein möglichst genaues Bild der zugrundeliegenden Störungen zu bekommen.

In enger Zusammenarbeit mit spezialisierten zahnärztlichen und kieferorthopädischen Praxen sowie speziell ausgebildeten Physiotherapeuten lassen sich viele Beschwerden zuverlässig und dauerhaft lindern.

Aufgrund des hohen Aufwandes bieten wir die CMD-Diagnostik nur im Rahmen unserer Privatsprechstunde an (Selbstzahlerleistung für gesetzlich Versicherte Patienten).

 

Skoliose

An dieser Stelle möchte ich auf die Torsionsskoliose („echte“ Skoliose) eingehen.

Klassische nicht-operative Therapieansätze sind spezielle Physiotherapie sowie ab einem bestimmten Grad der Verkrümmung die Korsetttherapie.

Fallstudien haben belegt, daß eine CMD, leider häufig provoziert durch Zahnspangenbehandlung, die rapide Verschlechterung der Skoliosewinkel zur Folge haben kann. Falls dies rechtzeitig erkannt wird und die Zahnspange zeitnah entfernt wird, können sich die Skoliosewinkel auf das Ausgangsmaß regenerieren.

Skoliosen verschlechtern sich (mit Ausnahme in der Schwangerschaft) ausschließlich während des Wachstums.

Insofern sollte bei Skoliose-Patienten für eine KFO der sichere Wachstumsabschluß zum Wohl des Patienten abgewartet werden. Die Übernahme der KFO-Kosten durch die Krankenkassen nur vor Abschluß des 18. Lebensjahres darf hier keine Rolle spielen!