Neugeborene & Säuglinge

Neugeborene weisen nach der Geburt bzw. schon während der Schwangerschaft bestimmte Bewegungsmuster („General Movements“, nach Prof. Prechtel) auf, die den gesamten Körper mit einbeziehen und die auf die Reifung des zentralen Nervensystems (ZNS) schließen lassen.

Die Entwicklung dieser Bewegungsmuster folgt zuverlässig einem festgelegten Muster. Ist dieses Muster gestört, läßt sich mit hoher Treffsicherheit das Vorliegen einer intracerebralen Störung (Störung im Gehirn), meist durch perinatale Blutung oder Ischämie (Sauerstoffmangel), diagnostizieren. Entsprechende Frühförderprogramme sowie Physiotherapie und Elternschulung können so frühestmöglich eingeleitet werden.

Diese Frühdiagnostik ist deshalb so wichtig, weil ab dem 6. Monat bis etwa zum 2. Lebensjahr keine etablierten entwicklungsneurologischen Diagnosemöglichkeiten bestehen.

Es entsteht daher eine diagnostische und therapeutische Lücke, in der wertvolle Zeit verloren geht.

An wenigen Kliniken in Deutschland findet bereits ein direktes Screening aller postnatal intensivpflichtigen Säuglinge statt.

Die Untersuchung wird durch Auswertung der von den Eltern zu Hause auf standardisierte Weise durchgeführten Videodokumentation vorgenommen.